Sandelholz – jedeR kennt diesen schweren, opulenten, orientalischen Duft, der Bestandteil vieler Parfüms ist, auch wenn wir dies nicht immer benennen können. Und nicht alles, was wie Sandelholzöl riecht, ist echtes Sandelholz, denn die Substanz ist teuer und rar.
Nicht mehr als zehn Tonnen des kostbaren Öls werden pro Jahr produziert. Der Rohstoff, jenes in Indien und indonesischen Wäldern wachsende weiße Sandelholz, ist extrem knapp. Der immergrüne Baum mit dem lateinischen Namen Santalum album muss mindestens 30 Jahre alt sein. Aus etwa 20 Kilogramm Holz gewinnt man einen Liter Öl. Heute wird fast ausschließlich in Plantagen produziert. In Indien sind Produktion und Vermarktung staatlich geregelt. Versuche, die bis zu zehn Meter hohen Bäume in anderen Gegenden zu ziehen, schlugen fehl, das Holz entwickelte den typischen Geruch nicht.
Der hohe Preis und das knappe Angebot führen zu Raubbau, Schmuggel und Fälschungen. Da Sandelholz aus Indien nicht ausgeführt werden darf, muss man davon ausgehen, dass in Europa angebotene Holzprodukte über krumme Wege ins Land kamen.
Im Geschäft zahlt man für fünf Milliliter echtes ostindisches Sandelholzöl um die 25 Euro, ein Liter wechselt bei den jährlichen Auktionen für rund zweitausend Euro den Besitzer. Das ebenfalls im Handel angebotene westindische, aus Mittelamerika stammende Öl gibt es für deutlich weniger Geld, dieses hat aber nicht die herausragenden Eigenschaften. Wer echtes Öl kaufen will, soll beim Einkauf darauf achten, dass das Fläschchen als Santalum album ausgezeichnet ist.